So viele Optionen hast Du nicht!

Du kannst Dich trennen oder nicht trennen. Oder Du kannst so weitermachen: Dich nicht trennen, aber trennen wollen. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht. Und eine beste auch nicht. Nur die am wenigsten schmerzhafte.

Die meisten, die sich überlegen, ob sie sich trennen sollen, überlegen ziemlich lange – mitunter mehrere Jahre. Währenddessen kommt oft ein:e neue:r, heimliche:r Partner:in ins Spiel und macht alles noch viel komplizierter. Dabei ist es letztlich ganz banal. Denn so viele Optionen hast Du nicht.

1. Du trennst Dich von Deiner/Deinem Partner:in. Zwar bist Du dann die Beziehung los, die Dich nicht mehr glücklich macht, siehst aber Deine Kinder nicht mehr jeden Tag.

2. Du trennst Dich von Deiner Affäre. Zwar bist Du dann den Stress los, aber auch die Beziehung, die Dir am Herzen liegt.

3. Du trennst Dich von beiden. Zwar bist Du dann wirklich frei, aber auch auch erst mal allein – und siehst Deine Kinder nicht mehr jeden Tag.

4. Du machst genau so weiter wie bisher und hast zwei Beziehungen; eine offizielle und eine heimliche. Zwar musst Du dann nichts ändern, bist aber weiterhin total gestresst und wirst dadurch irgendwann krank.

Mehr Möglichkeiten gibt es nicht. Und wie Du siehst, gibt es auch keine, die angenehm ist. Jede ist schmerzhaft. Jede kostet Dich etwas. Welche sollst Du nun nehmen?

Die wichtigste Frage ist nicht, was für Dich am angenehmsten ist. Sondern, was Deine Kinder brauchen. Was für sie am besten ist – oder, realistischer ausgedrückt: am wenigsten schlimm.

Wenn Du auf dieser Website gelandet bist und diesen Text hier angeklickt hast, geht es Dir wahrscheinlich seit längerem nicht mehr gut. Du bist vermutlich gestresst, ungeduldig, in Dich gekehrt und traurig. Und in der Folge gerade kein besonders guter Vater oder eine besonders gute Mutter. 

Kinder brauchen Eltern, die glücklich und entspannt sind. Die dadurch auf sie eingehen können, liebevoll und nachsichtig. Das geht nicht, wenn Du eine unglückliche Beziehung und daneben eine unglückliche Affäre hast. 

Wähle die Option, die für Deine Kinder am wenigsten Schmerz und Stress generiert. Üblicherweise heißt das, die Beziehung zu beenden, die Du ja offenbar nicht mehr willst. Ja, Du wirst Deine Kinder dadurch seltener sehen, aber was ist für Kinder besser?

Eine Mutter/ein Vater, die/den sie zwar jeden Tag sehen, aber jeden Tag traurig und wütend und abwesend?

Oder eine Mutter/ein Vater, die/den sie zwar nur die Hälfte der Woche sehen, aber immer zufrieden?

Was ist ihnen das bessere Vorbild für ihre eigenen Beziehungen?

Du hast nicht so viele Optionen. Es sind nur vier. Alle tun weh. Aber wem und wie lange? 

Eine Trennung ist anstrengend und wild. Aber sie ist nach ein paar Wochen in dem Sinne überstanden, dass eine neue, bessere Form gefunden wurde. Was man übrigens auch respektvoll und dankbar machen kann.

Sich nicht zu trennen, ist weniger anstrengend und weniger wild – für den Moment. Auf lange Sicht aber ist es für alle Involvierten eine Katastrophe, wenn eine Situation aufrechterhalten wird, unter der alle leiden.