»Woran merke ich, dass es Zeit ist zu gehen?«
Eine häufige Frage! Ich antworte jeweils: »An dieser Frage.« Aber es gibt auch noch ein paar andere deutliche Zeichen.
An wievielen Tagen im Monat bist Du von Deiner Beziehung überzeugt? An wievielen Tagen kannst Du mit bestem Gewissen sagen, dass Deine Beziehung Dir guttut? Wenn Du jetzt schon ausweichst und denkst »Man kann nicht alles haben« oder »Streit ist normal«, solltest Du mal über Deine Glaubenssätze hinsichtlich einer Beziehung nachdenken. Was haben Deine Eltern Dir vorgelebt? Und findest Du das wirklich so gut, dass Du es reproduzieren musst?
Lautet Deine Antwort »15 Tage«, hast Du eine 50-50-Beziehung. Das führt schon wieder zu Deinen Glaubenssätzen: Genügt Dir das wirklich, glaubst Du, nicht mehr verdient zu haben, hältst Du mehr für unmöglich oder naiv?
Antwortest Du mit »20 bis 25«, ist das nicht schlecht, aber immer noch nicht gut. Das heißt, dass ungefähr ein Viertel Eurer gemeinsamen Zeit von Konflikten geprägt ist. Was für Konflikte sind das? Worüber streitet Ihr? Und warum könnt Ihr es nicht lösen? Wir verbinden uns mit Menschen auch deshalb, weil wir alte Traumata heilen wollen. Was ist Deines? Was verlangt hier nach Beachtung?
Liegt Deine Antwort bei weniger als 10, hast Du ein echtes Problem.
Ein weiteres Zeichen ist Euer Umgangston. Wie gestaltet der sich? Hört Ihr einander noch zu, interessiert Ihr Euch noch für Eure Ansichten und Wünsche? Tragt Ihr Eure Bedürfnisse als Bedürfnis oder als Vorwurf vor? Fallen bereits Beleidigungen?
Frag Dich ganz ehrlich: Jetzt, wo Du diesen Menschen kennst, würdest Du nochmals eine Beziehung mit ihm eingehen wollen?
Wäre dies die Beziehung Deiner besten Freundin oder Deines besten Freundes, was wäre Deine Meinung dazu?
Und eben: Daran, dass Du Dir diese Frage stellst, siehst Du ja, dass es Gründe dafür gibt.